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Musées Cantonaux, 4350 2016/3 2/7
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Brig: Verkehrswege Wallis

23 bedeutendere Pässe führen ins Wallis: einer gegen Osten, 12 nach Süden, 5 nach Norden, 5 verbinden das Landesinnere.
23 bedeutendere Pässe führen ins Wallis: einer gegen Osten, 12 nach Süden, 5 nach Norden, 5 verbinden das Landesinnere.

Pässe und Strassen

23 bedeutendere Pässe führen ins Wallis: einer gegen Osten, 12 nach Süden, 5 nach Norden, 5 verbinden das Landesinnere. Seit dem 16. Jh. werden sie kartografisch und historiographisch festgehalten. Als alpine Hauptachsen erlangen Grosser St. Bernhard und Simplon ab dem 12. Jh. für den transalpinen Handels- und Personenverkehr grosse Bedeutung. Sie verbinden Zentren wie Venedig und Mailand mit den Messestädten der Champagne und mit Nordeuropa. Das Transitvolumen auf Basis der Säumerei ist für den Grossen St. Bernhard, der allmählich hinter den Simplon zurücktritt, durch savoyische Zollregister abschätzbar und belegt die ganzjährige Begehung. Der Regionalverkehr verläuft über Nebenpässe wie Gemmi, Lötschen, Grimsel, Gries, Furka, Oberalp und Monte Moro; der Col d’Hérens dient im 15. Jh. der Binnenmigration aus dem Raum Zermatt ins Rhonetal. In Antike und MA sind die Walliser Pässe nicht befahrbar. Die Reichsstrasse durchzieht die Talsohle zwischen St-Maurice und Brig beidseits der frei mäandernden Rhone. Ihr schlechter Zustand nach Überschwemmungen ruft seit dem MA nach Massnahmen der Obrigkeit, verbessert sich aber erst mit dem Bau der Kunststrasse Napoleons von St-Gingolph her über den Simplon. Aus militärischen Gründen von Nicolas Céard 1800–1805 angelegt, wird die Passstrasse seit 1808 durch den Postkutschenverkehr zwischen St-Gingolph und Domodossola erschlossen und dient – wie schon im 17. Jh. unter Kaspar Stockalper vom Turm – auch dem Warentransport. Die kantonale Gesetzgebung von 1820 und 1851 subventioniert Strassen nach Klassen und ermöglicht neue Seitenverbindungen im Unterwallis, ferner die Strassen Leuk–Leukerbad und St. Niklaus–Zermatt sowie den Ausbau der Pässe Furka (1867 mit Bundeshilfe vollendet), Grosser St. Bernhard (1864 bzw. 1893) und Grimsel (1894). 1906 wird der Simplon für das Automobil, 1919 für das Postauto freigegeben; bis 1919 werden 13 weitere Strecken für den motorisierten Verkehr zugelassen. Anfang 20. Jh. hat das Unterwallis eine bessere Verkehrsanbindung als das Oberwallis. 1927 verabschiedet der Grosse Rat ein Bauprogramm für Bergstrassen in 60 unerschlossene Gemeinden und 30 Weiler. Zwischen 1942 und 1960 erschliessen 16 Seilbahnen mehrere Hangdörfer ohne Strassenanbindung, vorwiegend im Oberwallis. 15 Strassen in die Seitentäler entstehen seit den 1950er Jahren durch den Kraftwerkbau, andere (Saas-Fee) sind touristisch bedingt. Der Ausbau der Pässe über den Pas de Morgins (1948–1975), die Forclaz (1975) und der Strassentunnel durch den Grossen St. Bernhard (1958–1964) bringen Wintersicherheit. Die Furkastrasse zwischen Mörel und Gletsch wird 1937–1955 realisiert; von ihr zweigen die 1969 eröffnete Nufenen- und die 1976–1986 erneuerte Grimselstrasse ab. Das Nationalstrassenprogramm sieht 1960 eine Autobahn (N 9) zwischen St-Maurice und Brig vor und integriert den seit 1968 ganzjährig befahrbaren Simplon als Fernstrasse; in den 1980er und 90er Jahren werden diverse Teilstücke der A 9 zwischen Bex und Siders eröffnet.

 

 

Schiene

Im 1. Eisenbahngesetz (1852) überlässt der Bund Bau und Betrieb von Eisenbahnen den Kantonen. Das Wallis realisiert 1853–1878 mit verschiedenen Gesellschaften etappenweise die Linie Bouveret–Brig. 1889 übernimmt die Jura-Simplon-Bahn die Walliser Linie und baut 1898–1906 den 1. Simplontunnel. Die Eröffnung führt zum Zusammenbruch des traditionellen Passverkehrs. Die 2. Simplonröhre entsteht – verzögert durch den 1. Wekltkrieg – 1912–1921. Die wichtige Bahnlinie verbindet Wallis und Westschweiz enger mit den Handels- und Industriezentren der Lombardei und dem Hafen von Genua. Sie verkürzt die Entfernung zwischen Paris und Mailand gegenüber Mont-Cenis und Gotthard und öffnet das Tor zum Orient (1919 Simplon-Orient-Express). Neben der Lötschbergbahn (1906–1913), die Wallis mit Bern verbindet, entstehen zwischen 1890 bis 1915 neun vorwiegend touristische Nebenlinien: Visp-Zermatt 1890 (1930 bis Brig), Gornergrat 1897, Martigny-Châtelard 1906, Aigle-Ollon-Monthey 1907, Monthey-Champéry 1908, Martigny-Orsières 1910, Sierre-Montana-Vermala 1911 (ab 1950 Sierre-Montana-Crans), Leuk-Leukerbad 1915-1967, Furka-Oberalp 1915 bis Gletsch (1926 bis Disentis), 1973–1982 Furka-Basistunnel. Seit 2007 verbindet der Lötschberg-Basistunnel als wichtiges Teilstück der NEAT das Wallis mit der Deutschschweiz.

 

Wasserwege

Die Walliser Gewässer spielen für den Transport von Personen keine, für denjenigen von Waren eine untergeordnete Rolle. Der 1651–1659 zwischen Collombey und Vouvry gebaute Stockalper-Kanal wird 1679 eingestellt. Auf einzelnen Abschnitten der Rhone und auf verschiedenen Seitengewässern betreiben Holzunternehmen vom 18. bis Mitte 20. Jh. die gesetzlich geregelte Flösserei.

 

Luftstrassen

Der 1935 eröffnete Flugplatz Sitten wird sowohl militärisch als auch zivil genutzt. Er steht seit 1951 Charter- und Luftfrachtgesellschaften offen.

 


 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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